Packen ist für viele eine Stresssituation, vor allem in den letzten Minuten vor Abfahrt. Dieser Stress lässt uns unaufmerksam werden und dann kommt dieses Gefühl auf, irgendetwas vergessen zu haben. Kennst du das?
Du kannst nicht genau sagen, was es ist, aber du bist dir sicher, dass es auf jeden Fall etwas ist und möglicherweise auch noch was wichtiges?
Nun gehst du im Kopf durch, ob du alles eingepackt hast. Vielleicht ist es auch eine Handlung, die du noch vor der Abreise ausführen wolltest: hab ich den Stecker gezogen, das Fenster geschlossen und hab ich auch wirklich zugeschlossen? Hab ich an alles gedacht?
Dieses Gefühl entsteht aus Selbstunsicherheit. Solange es nicht zwanghaft ist, ist es in Stresssituationen durchaus normal.
Packlisten für mehr Kontrolle
Um nichts zu vergessen, ergibt es häufig Sinn, eine Packliste anzulegen. Das kann altmodisch mit Papier und Stift sein oder eben auch elektronisch mit Hilfe einer Listen-App. Vor allem letztere kannst du zwar abhaken, aber danach immer wieder benutzen.
Du kannst dir aber auch eine Liste in deinem Kopf anlegen. Damit vergisst du nichts und hältst gleichzeitig dein Gehirn fit. Denn mittlerweile benötigen wir es immer weniger, weil wir Informationen immer öfter extern speichern. In diesem Zusammenhang wurde der Begriff Digitale Demenz geprägt, der allerdings umstritten ist.
Listen im Kopf
Deine Liste im Kopf kannst du mit Hilfe der Routenmethode oder Loci-Methode anlegen. Das setzt natürlich erst einmal eine Route voraus, die du dir anlegen musst. Oder du nutzt das einfach.behalten.-System. Hier wird jede einzelne Information an einem Locus oder Routenpunkt verknüpft. Allein die Erinnerung an den Locus bringt die Erinnerung an die Information hervor.
Wem das zu umständlich ist, kann aber auch mit Hilfe der Kettenmethode oder Assoziationskette die einzelnen Informationen aneinanderfügen. Bei dieser Methode werden die Begriffe wie die Glieder einer Kette aneinander gehängt Somit bleibt auch die Reihenfolge erhalten. Das geht besonders gut, wenn die Informationen zur gleichen Sinnebene gehören, z.B. alle Informationen sind Orte oder Personen oder Gebäude. Ich gehe zum Rathaus und von dort zum Markt, wo ich einkaufen gehe. In einem Café gönne ich mir eine Pause bevor ich am Schwanenteich nach Hause gehe.
Eine besondere Form der Kettenmethode und nach meinen Erfahrungen auch effektiver ist das Geschichtenerzählen.
Storytelling oder einfach Geschichten erzählen
Als noch nicht aufgeschrieben wurde, wurde erzählt. Erwachsene erzählten sich Geschichten genauso wie sie Kinder Geschichten erzählten. Und selbst als dann Geschichten in Büchern zu finden waren, wurden sie vorgelesen und die, die nicht selbst lesen konnten, erzählten sie weiter.
Natürlich veränderte sich die Geschichte dabei immer ein wenig. Das ist vermutlich auch der Grund, warum zum Beispiel jeder ein Märchen ein klein wenig anders erzählt. Und doch, können wir das Märchen erkennen, denn wirklich wichtige Punkte in der Geschichte bleiben erhalten.
Schlüsselwörter fürs Gedächtnis
Es sind bestimmte Schlüsselwörter, die eine Geschichte unverwechselbar machen, z.B. 7 Geißlein, Wolf und Uhr oder faules Mädchen, Pech und Bettenschütteln.
Darüber hinaus ist es auch die bildliche Sprache, die uns daran erinnern lässt. Unsere Fantasie wird angeregt und wir erleben die Geschichte direkt mit. Wir können uns die Figuren bildhaft vorstellen und entwickeln Sympathien und fiebern mit den Helden mit.
Listen in Geschichten verpacken und sie erzählen
Willst du dir etwas merken, vielleicht sogar in einer bestimmten Reihenfolge (muss aber nicht)? Dann mach aus deiner Liste eine Geschichte. Bei der Gecshichtentechnik sollten im Vergleich zur Kettenmethode, die zu lernenden Begriffe in eine möglichst ausgefallene Geschichte gepackt werden. Hier darf also die Welt ein wenig Kopf stehen und die Dinge dürfen gerne anders sein als die Realität erlaubt. Visualisier dir die Geschichte.
Kannst du nicht?
Ach was, probier es einfach mal. Die Geschichte erzählst du nur dir selbst, also keine Angst, du hast keine Zuhörer vor deren Urteil du dich fürchten musst. Der einzige Kritiker ist dein Gedächtnis: Wenn du (dir) die Geschichte später nicht lückenlos erzählen kannst, musst du noch mal daran feilen. Ist aber auch kein Problem, hier ist “nichts in Stein gemeisselt.”
Ich packe meinen Koffer und nehme mit …
Das Spiel “Ich packe meinen Koffer und nehme mit” kennst du sicherlich. Es wird reihum gespielt und jeder sagt diesen Satz und zählt alle zuvor genannten Gegenstände in der genannten Reihenfolge auf. Eine wahre Gedächtnisleistung.
Es entsteht also eine Liste an Dingen, die du dir merken musst (um zu gewinnen). Wie merkst du dir die Gegenstände in der Reihenfolge? Hast du einen Trick?
Vielen Menschen hilft es, die Person, die sie gesagt hat, anzuschauen. Ein Beweis dafür, dass Verortung von Wissen stattfindet. Vielleicht stellen sie sich die Person mit dem Gegenstand zusammen vor?
Im Prinzip geht es ja nicht darum, den Gegenstand mit der Person, die ihn genannt hat zu verbinden, sondern um die Reihenfolge. Hier kannst du die Kettenmethode bzw. die Geschichtenmethode gut verwenden. Ich empfehle letzteres, da die Methode meiner Meinung nach sicherer ist.
Du kannst diese Methode also nicht nur für dieses Spiel benutzen, sondern auch für deine Packliste, wenn du die Koffer packst. Eine Probeliste mit jeweils dazugehörigen Tipps für eine noch merk-würdigere Geschichte bekommst du hier.
Egal wie du packst, ich wünsche dir eine gute Reise und viele schöne Erinnerungen, die du nicht so schnell vergisst.
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